Die Idee der Direktkandidatur
Sicherlich ist der eine oder andere von Ihnen etwas verwundert darüber, dass da jemand auf die Idee kommt, sich bei Ihnen direkt für den Landtag zu bewerben. Und zugegeben, ich habe mir die Angelegenheit sehr lange überlegt. Wie viele andere Bürger unseres Landes auch, rege ich mich seit Jahren über Entscheidungen auf, die durch die Landespolitik getroffen werden. HSH-Nordbank, Straßenausbaubeitragssatzungen, Windkraftplanungen usw. – man hat zunehmend den Eindruck, die Entscheider denken, wir würden diese ganzen Fehlplanungen nicht wahrnehmen. Zulange schweigt die Mehrheit schon und macht es somit denjenigen leicht, die über unsere Köpfe hinweg, oftmals lobbygesteuert, abstimmen.
Ich finde mich in keiner Partei, die zur diesjährigen Landtagswahl antritt, wirklich wieder. Trotzdem möchte ich nicht nur meckern, ich will etwas bewegen!
Zunächst wurde mein Vorhaben belächelt. Die Politiker aus den Parteien verbreiten das Gerücht, parteilose Direktkandidaten hätten null Chance in den Landtag einzuziehen.
Dies sehe ich völlig anders! Parteilose haben zwar nicht die finanziellen Mittel, um professionelle, flächendeckende Werbung zu betreiben und sicherlich auch nicht viele Erfahrungen aus Wahlkämpfen, jedoch beobachtet der mündige Bürger sehr genau, was die professionellen Politiker versprechen und mit wieviel Herzblut hingegen parteilose Kandidaten sich in ihrer Region engagieren.
Aus diesem Grunde ist es meine feste Überzeugung, dass die Direktkandidatur parteiloser Kandidaten die Parteien zwingt, wieder vermehrt in Richtung der Bevölkerung zu schauen.
Die Parteien haben es fast alle mit einem Mitgliederschwund zu tun. Dies hängt natürlich damit zusammen, dass viele Ältere versterben und fast keine Jungen nachkommen. Wer will sich schon bei jenen organisieren, die kaum noch Vertrauen in der Bevölkerung genießen?
Vielerorts brechen die Ortsverbände der großen Parteien zusammen. Das birgt die Gefahr, dass Landes- und Bundespolitiker noch verstärkter den Kontakt zur Basis verlieren.
Kurz vor den Wahlen, da kommen die Damen und Herren aus der Landespolitik und besuchen die fleißigen Feierabendpolitiker in den Gemeinden, gehen in die Schulen und Kindergärten, besuchen die Menschen in den Wirtshäusern und versprechen ihnen alles besser zu machen, als der politische Gegner.
Es bleibt also wichtig, dass es parteiunabhängige Personen in jeder Region des Landes gibt, die den Regierenden auf die Finger schauen und hier und dort auch das Unrecht beim Namen nennen.
Oftmals wurde ich in den vergangenen Monaten von Politikern gefragt, wen ich mit meiner Kandidatur Schaden zufügen will. An dieser einen sich ständig wiederholenden Frage habe ich erkannt, dass man meine Idee also doch gar nicht für so abwegig empfindet. Nein, innerhalb einiger Parteien wurde ausgiebig darüber diskutiert, ob diese eine Direktkandidatur Einfluss haben könne. Selbstverständlich wird sie Einfluss haben – zumindest im Wahlkreis 8 und evtl. sogar auf Landesebene!
Wie läuft das nun mit dem Wahlzettel?
Der Landtag wird für 5 Jahre gewählt. Jeder Wahlberechtigte hat 2 Stimmen. Die Erststimme ist die Stimme, mit der wir Kandidaten direkt in den Landtag wählen. Und nur für diese Stimme bewerbe ich mich bei Ihnen! Mit der Zweitstimme können wir eine Partei wählen, von der wir glauben, dass dessen Listenkandidaten uns im Landtag am besten vertreten. Da ich keiner Partei angehöre, können Sie mich mit dieser zweiten Stimme nicht wählen. Sie können also Ihre Erststimme an mich vergeben und die zweite Stimme einer x-beliebigen Partei geben.
Mit meiner Kandidatur möchte ich als Vorbild für zukünftige Wahlen fungieren. Denn stelle man sich einmal vor, in allen 35 Wahlkreisen des Landes stünden zukünftig ernstzunehmende, parteilose Direktkandidaten auf dem Wahlzettel. Genau, die Parteien würden gezwungen sein, sich viel intensiver mit unseren Sorgen und Wünschen auseinanderzusetzen.
Bitte schenken Sie mir Ihr Vertrauen und geben Sie mir am 7. Mai Ihre Erststimme. Für die Zweitstimme werde ich keine Empfehlung abgeben.
Den Kandidaten der Parteien wünsche ich einen fairen Wahlkampf und nach der Wahl ein goldenes Händchen bei den vielen wichtigen Entscheidungen, welche die Zukunft Schleswig-Holsteins entscheidend prägen werden. Für die Region.
Für das Land.
parteilos & fair
Frank Dreves