Die Probleme mit dem Windpark Loose scheinen nicht zu enden. Während die Busgeldverfahren lang zurückliegender Verstoße noch nicht einmal abgeschlossen sind, flattert den Betreibern nun eine neue Anzeige ins Haus.
Zunächst installierten sie an den Zufahrten feststehende Eisentore mit Zahlenschlössern und verwiesen darauf, dass das Betreten des privaten Geländes verboten sei. Nun ließen sie einen 4-lagigen Stacheldrahtzaun rund um das Windparkgelände errichten. Damit wurden nicht nur Vögel und das hiesige Wild signifikant in Gefahr gebracht, sondern ebenfalls spielende Kinder entlang der Liebesallee in Loose.
Stacheldraht an sich hat immer einen aggressiven und feindseligen Charakter und es bedarf schon einer besonderen Begründung, weshalb man Mensch und Tier einer solchen Gefahr aussetzt. Begründeten die Betreiber die Tore an den Zufahrten noch mit Vergünstigungen im Versicherungsschutz, dürfte eine Erklärung zum Stacheldraht wohl eher mager ausfallen.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich hier eher um ein bloßes subjektives oder überzogenes Sicherheitsbedürfnis handelt. Will man verhindern, dass Umweltschützer im Parkgelände unter den Industrieanlagen erschlagene Vögel finden? Oder möchte man nicht, dass Fledermäuse mit zerplatzten Lungen aufgefunden werden, weil sie zu dicht an die drehenden Riesen gerieten? Völlig irrelevant, was die Betreiber mit der Einzäunung bezwecken, aus Sicht des Seeadlerschutz Schlei e.V. hätte für die gesamte Einzäunung inklusiv der Tore eine Genehmigung beantragt werden müssen, dessen Erteilung angezweifelt wird und von Vereinsseite voraussichtlich beklagt werden würde. Der Naturschutzverein zeigte den Zaunbau aus diesem Grunde am gestrigen 24. Mai 2017 bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises RD-ECK an und fordert den umgehenden Rückbau des Stacheldrahtes und der Tore.