Presseerklärung 1.4.2017
Geburtshilfe / Kinderstation Eckernförde
Frank Dreves, Direktkandidat Wahlkreis 8 – Eckernförde
Am heutigen Vormittag fand in Eckernförde eine Demonstration zur Rettung der Geburtshilfe und Wiedereröffnung der Kinderstation des Eckernförder Krankenhauses statt. Hunderte junger Mütter und Väter gingen mit ihren Kindern die Route vom Skaterpark bis zum Hafen mit, wo dann die Kundgebung mit mehreren Rednern stattfand. Und die Reden hatten es in sich, waren sehr emotional, machten aber für jeden verständlich deutlich, was Eckenförde bereits verloren hat und was es droht in Kürze zu verlieren: Eine qualitativ hochwertige Kinderstation und eine Geburtenhilfe mit steigenden Geburtenzahlen mit im Schnitt über 2 Neugeborenen am Tag.
Die Organisatoren hatten darauf hingewiesen, dass auf politische Statements verzichtet werden solle.
Ich hatte während der Podiumsdiskussion im CARLS am vergangenen Mittwoch dazu aufgerufen, dass die Direktkandidaten dem Demoaufruf folgen mögen und wir geschlossen zeigen, dass wir alle die Forderungen der Bürgerinitiative unterstützen.
Joschka Knuth (Die Grünen) und ich waren die einzigen Podiumsteilnehmer, die nun an der Demonstration teilgenommen haben. Beide waren wir lediglich Teil des Demonstrationszuges und verzichteten auf einen Bühnenauftritt sowie, wie gewünscht, auf politische Redebeiträge. Ein Unterstützer der Grünen in Eckernförde übernahm dann die Wahlwerbung für die Grünen und behauptete, dass der Direktkandidat der Grünen der einzige sei, der die Unterstützung der Kundgebung für wichtig ansah und teilnahm. Dies war für mich etwas enttäuschend, da ich direkt vor der Bühne stand.
Es ist eines der Armutszeugnisse dieses Landes, das offen sichtlich das Geld fehlt, landesweit eine dem Kindes- und Mutterwohl gerechte Geburt zu gewährleisten. Die Redebeiträge der Hebammen, eines Frauenarztes und die der teilweise unter Tränen vortragenden Mütter und Väter, haben mich sehr berührt und zugleich sehr nachdenklich und wütend gemacht. Vielleicht klingt es zu emotional, aber es ist nicht einzusehen, dass unsere Landespolitiker sich mit Schiffen verzocken, was in der Konsequenz die Bürger viele Milliarden Euro kostet, hierfür nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, gleichzeitig aber die Sporthallen verrotten, Schwimmbäder schließen und eben nun auch stückweise Kinderstationen und Geburtshilfen dem Rotstift zum Opfer fallen.
Dabei sollte nicht vergessen werden, wer z.Zt. Schleswig-Holstein regiert! Dem Anschein nach herrscht politische Einigkeit, demnach wird es aus meiner tiefsten Überzeugung heraus auch einen juristischen Weg geben, dem Wunsch der vielen Mütter und Väter zu entsprechen, schließlich geht es um Kinder – was könnte wichtiger sein? Die Demonstration mit den Redebeiträgen hat mir meine Augen noch weiter geöffnet und das Ausmaß noch deutlicher aufgezeigt. Dieser Tag muss ein Zeichen für alle Parteien sein – ein Zeichen dafür, dass Menschen sich anfangen zu wehren und dass der Protest bald schon größer und lauter werden könnte!